Worum handelt es sich beim “Karabuki” Projekt?
Reale Performance Auftritte wechseln mit fiktiven Theateranlässen

Das Projekt KARABUKI, eine Verknüpfung von Real- und Scheinwelt, baut an einem Arbeitsthema von Joa Iselin weiter, welches schon 1982 im Tages-Anzeiger Magazin unter dem Titel “Verwirrspiel mit der Realität” vorgestellt wurde.

Dazumal konnte eine Grössenveränderung in der Kunstwelt registriert werden.
Die meisten Ausstellungen zogen an unserem inneren Auge als eine Second Hand Karawane vorbei; als Fotos in Zeitungen und Büchern.

Also bauten wir dreidimensionale Modelle, ca. 30cm hoch, von Kunsträumen, von Galerien und Museen, und bespielten diese in adäquater Grösse mit Objekten und Installationen.
An Ausstellungen zeigten wir dann Fotos, welche wir aus diesen Modellen abzogen.

Die KARABUKI Arbeit agiert auf ähnliche Weise: reale Performance Auftritte wechseln mit fiktiven Theateranlässen.

Sämtliche Gegenstände und Requisiten unter diesem Thema sind mit Leinen- oder rohem Baumwollstoff in der äussersten sichtbaren Schicht überzogen, und in Trompe l’oeil Manier bemalt. Hinter einem Bambusstab steckt ein gewöhnlicher Holzstab: dieser wurde mit Stoff überzogen und anschliessend bemalt. Malerei wird hier bewusst in eine dreidimensionale Form überführt!

Erwähnenswert an diesem KARABUKI Projekt ist auch folgendes:
Ausser zwei Jacken von Xess & Baba, zwei Paar Jiku Tabi Schuhen, einem Hemd von Agnes B., sind sämtliche abgebildeten Requisiten, Taschen, Leinenanzüge, Ikat Hemden, Rucksäcke, Schachteln Bühnenbilder und andere Bilder, von uns hergestellt und produziert!
Die vermeintlichen Stoffdrucke der Kostüme und überzogenen Schachteln sind in Wirklichkeit von uns handbemalte Baumwollstoffe, mit teilweise eigenen Muster Entwürfen!

Ein zentrales Motiv in unserer Arbeit ist also die Pflege des Kunsthandwerkes – Kunsthandwerk versus Kunst.

Die Masken, welche die Gesichter abdecken, haben unter anderem die Aufgabe, zu Verschleiern, dass immer die gleichen zwei Protagonisten, nämlich Joa Iselin und Christoph Ranzenhofer die Bilder von Theaterszenen bevölkern. Einziges Personal in diesem Medien-Zirkus sind wir zwei. Die Masken ermöglichen ausserdem die Transformation in eine andere Identität. “Weil sie enthüllt, indem sie verbirgt, und verbirgt, indem sie sich zeigt, rührt die Maske an die Wurzeln des Menschlichen und des Lebens überhaupt” – siehe dazu auch das bekannte Japanische Nô Theater.

Wir selbst waren noch nie in Japan!

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